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Professor George Kyeyune, Uganda und Siegrun Salmanian, Bayreuth

Im Rahmen des Projektes „Afrikanische Kunstgeschichte und die Formierung einer modernen Ästhetik“ sind Professor George Kyeyune (Makerere University, Kampala, Uganda) und Siegrun Salmanian (M.A. Iwalewahaus, Universität Bayreuth) im Februar 2016 zu Gast im Weltkulturen Museum.

„Afrikanische Kunstgeschichte und die Formierung einer modernen Ästhetik“ ist ein Forschungsprojekt des Weltkulturen Museum Frankfurt in Kooperation mit der Universität Bayreuth (Iwalewahaus), gefördert von der Initiative „Forschung in Museen“ der VolkswagenStiftung.

George Kyeyune ist Professor und seit 2006 Dekan am Margaret Trowell Institut für Industriedesign und Fine Art, sowie Direktor des Instituts für Denkmalpflege und Restauration der Makerere Universität in Kampala. 2003 stellte er seine Doktorarbeit über afrikanische Kunst an der School of Oriental and African Studies der University of London fertig, in der er sich mit Entwicklungen in der Gegenwartskunst Ugandas beschäftigte. George Kyeyune ist außerdem freischaffender Künstler und durch seine Kunstwerke im öffentlichen Raum in Uganda bekannt. Er erhielt 2012 bis 2013 das Fulbright-Stipendium, und 2013 bis 2014 das Commonwealth-Stipendium. George Kyeyune ist ein Forschungsmitglied des von der VW-Stiftung unterstützten Projekts „African Art History and the Formation of a Modern Aesthetic“.

Siegrun Salmanian hat ihren Master im Rahmen der Afrikastudien der Universität Bayreuth mit Schwerpunkt auf Kunstwissenschaft und Kuration studiert. Während ihres Studiums begann sie in der Sammlung des Iwalewahauses zu arbeiten und ist dort auch als Kuratorin in Ausstellungen involviert. Im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts „African Art History and the Formation of a Modern Aesthetic“ arbeitet sie als Nachwuchsforscherin in den Sammlungen für moderne und zeitgenössische Kunst der beteiligten Institutionen.

 

„Afrikanische Kunstgeschichte und die Formierung einer modernen Ästhetik“

Das Weltkulturen Museum begann 1974 moderne und zeitgenössische Kunst aus Afrika zu sammeln. Heute besitzt das Museum eine umfangreiche Sammlung von insgesamt ca. 3.000 Werken der Gegenwartskunst. Die Schwerpunkte liegen auf Nigeria, Senegal, Südafrika und speziell Uganda. Diese Sammlungsbereiche wurden von deutschen Sammlern und Sammlerinnen angekauft. Die umfassendste Erweiterung kam mit der Sammlung des deutschen Ingenieurs Jochen Schneider, der, während er von 1960 bis in die 1980er Jahre in Uganda lebte, zeitgenössische Kunst vor Ort sammelte. Er kaufte vor allem Arbeiten von Studenten der Makerere School of Fine Arts in Kampala an. Derzeit besitzt das Weltkulturen Museum ca. 1.000 solcher Werke.

Das Forschungsprojekt basiert auf der Auseinandersetzung mit Sammlungen von Gemälden, Skulpturen und Grafiken der afrikanischen Moderne, schwerpunktmäßig aus Nigeria und Uganda. George Kyeyune und Siegrun Salmanian gehen innerhalb ihrer Forschung der These nach, dass verschiedene Narrationen der afrikanischen Kunstgeschichte in den Sammlungen eingebettet sind. Einerseits die der Künstlerinnen und Künstler und andererseits die der Sammlerinnen und Sammler. Im Fokus steht die Verbindung der Sammlung des deutschen Sammlers Jochen Schneider im Weltkulturen Museum mit der Sammlung der Makerere Art Gallery in Kampala. Die Analyse der einzelnen Kunstwerke aus den 1940er- bis 1980er-Jahren, der Zusammensetzung der Sammlungen sowie des Verhältnisses der Sammler und Sammlerinnen zur lokalen Kunstszene soll Aufschluss über die Rezeption afrikanischer Kunstgeschichte in Deutschland geben. Neben der Grundlagenforschung zu den einzelnen Objekten sollen zusätzlich Biografien von Künstlern und Sammlern entstehen. Während ihres einmonatigen Forschungsaufenthaltes in Frankfurt werden sie von der Kustodin der Afrika-Sammlung Dr. Yvette Mutumba unterstützt.

Mit der Förderinitative „Forschung in Museen“ ermöglicht die VolkswagenStiftung insbesondere kleinen und mittleren Museen, langfristig wissenschaftlich fundierte Ausstellungen zu konzipieren, damit diese ihrem wissenschaftlichen Vermittlungsauftrag gerecht werden können.