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AND THE BEAT GOES ON... Rindenbaststoffe aus den Sammlungen des Weltkulturen Museums

Abstrakte Muster und geometrische Strukturen bestimmen das Design von Stoffen, Kleidungsstücken und Masken aus rhythmisch geklopftem Rindenbast. Diese alternative Art der Stoffbildung stellt weltweit eine große kunsthandwerkliche Tradition dar, die oft mit den ‚Südsee‘-Inseln assoziiert wird. Erstmals präsentiert das Weltkulturen Museum nicht nur Beispiele dieser faszinierenden Technik aus Ozeanien, sondern auch aus Indonesien, Afrika und dem Amazonasgebiet. Dabei werden traditionelle und zeitgenössische Bedeutungen dieser papierähnlichen Stoffe in Alltag, Ritual und Kunst thematisiert.

Der Ausstellungstitel bezieht sich auf den Klang der rhythmisch wiederkehrenden Schläge bei der Herstellung eines Rindenbaststoffes, wozu der unter der Borke liegende Bast bestimmter Bäume solange mit Schlegeln geschlagen wird, bis eine große Stofffläche entstanden ist. Vielfach wurde die gemeinschaftliche Herstellung von Rindenbaststoffen auch durch Gesang begleitet und so waren die Stoffe über ihre Verwendung hinaus auch im Alltag der Menschen beständig ‚hörbar‘.

Obwohl Rindenbaststoffe aufgrund ihrer aufwendigen Herstellung durch den Import gewebter Stoffe zeitweise fast verdrängt wurden, erleben sie in den letzten Jahren ein starkes Comeback. Nicht nur als Souvenirs für Touristen sondern auch in den Arbeiten indigener Designer und Künstler sind Rindenbaststoffe ein begehrtes Material. Dabei werden traditionelle Muster immer wieder in neue Kontexte gesetzt. Auch im traditionellen Gebrauch ist der Stoff aus Bäumen wieder en vogue und ist zu einem Symbol indigener Identität geworden. 

AND THE BEAT GOES ON… zeigt anhand von etwa 60 Ausstellungsobjekten, dass Rindenbaststoffe mehr sind als kuriose Zeugnisse einer außereuropäischen Vergangenheit. Vielmehr handelt es sich um eine vielschichtige und lebendige Kunstform der Gegenwart.

Kuratoren: Matthias Claudius Hofmann und Vanessa von Gliszczynski

Weltkulturen Labor, Schaumainkai 37