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Vortrag & Get Together

‘The Nation of a Thousand Tribes‘ 50 Jahre Unabhängigkeit von Papua-Neuguinea  (Teil 1)

Eine sehr kurze Geschichte Papua-Neuguineas.
Einblicke in Besiedlung, Ethnologie und Kolonialisierung

Vortrag Dr. Eva Raabe Ethnologin mit dem Forschungsschwerpunkt melanesische Kunst, ehemalige Direktorin und Ozeanien Kustodin des Weltkulturen Museums

Das seit 1975 unabhängige Papua-Neuguinea ist ein relativ junger Staat. Seine Bewohner blicken jedoch auf eine rund fünfzigtausendjährige Geschichte zurück. Archäologie und Linguistik Neuguineas zeugen von unterschiedlichen Besiedlungswellen über Land und Meer. Die Einwanderer entwickelten je nach Umweltbedingungen an den Küsten, in den Tälern der großen Flüsse oder im Bergland verschiedene Wirtschafts- und Siedlungsformen und es entstand eine Vielzahl an unterschiedlichen Ritualsystemen und Kunstformen. Heute besteht die Bevölkerung der gesamten Insel aus fast 1000 verschiedene ethnischen Gruppen und es werden über 800 eigenständige Sprachen gesprochen. Trotz des Einflusses von 3 Kolonial- bzw. Verwaltungsmächten, der Verdrängung vieler lokaler Sprachen durch die Verbreitung der Nationalsprache Tok Pisin oder der Abwanderung der Dorfbevölkerung in die Städte, konnte sich Papua-Neuguinea einen Teil dieses kulturellen Reichtums bewahren. So steht das Jubiläum, so wie schon die Unabhängigkeit vor 50 Jahren, unter dem Motto „Unity in Diversity“. Die heutige Situation des Staates ist nur zu verstehen, wenn man sich mit der wechselhaften Geschichte seiner zahlreichen Kulturgruppen auseinandersetzt. Der Vortrag soll ein solches Verständnis anregen, kann aber angesichts dieser Vielfalt nur Schlaglichter auf Besiedlung, Ethnologie und Kolonialisierung werfen.   

Wann:  11. September 2025, 19 Uhr – mit anschließendem entspanntem Austausch bei Snacks und Getränken

Wo: Weltkulturen Museum, Schaumainkai 37