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Schwarze Götter im Exil

12 Millionen Afrikaner wurden nach Schätzungen der UNESCO von Europäern als Sklaven in die "Neue Welt" verschleppt. In Brasilien wurde die kollektive Erinnerung an diesen größten Menschenraub der Weltgeschichte in rituellen Praktiken wie dem Candomblé, aber auch in Musik, Tanz, Architektur und Kunst wachgehalten. 

Kein Fotograf des 20. Jahrhunderts hat die wechselseitigen Beziehungen und den kontinuierlichen Wissenstransfer zwischen Afrika und Afro-Amerika so umfangreich erforscht und dokumentiert wie der Fotograf Pierre Fatumbi Verger (1902 - 1996). Während sein Werk in Europa kaum bekannt ist, gilt er in seiner Wahlheimat Brasilien und in ganz Lateinamerika seit langem als einer der wichtigsten Fotografen seiner Zeit.

Die Ausstellung "Schwarze Götter im Exil" präsentiert über 100 Fotografien aus den Archiven der Fundação Pierre Verger (Salvador/Bahia). Objekte aus der Sammlung des Museums der Weltkulturen ergänzen die auf den Fotos visualisierten Themen. Originalzitate von Pierre Verger führen durch die Ausstellung und geben sehr persönliche Eindrücke seiner Wahrnehmung afro-brasilianischer Lebenswelten. 

Dies ist das erste Projekt in Deutschland mit bisher größtenteils unveröffentlichten Fotografien, Filmen und Interviews, Zeitzeugnissen und wissenschaftlichen Texten von und über Pierre Verger.