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Plakate in Afrika

In zahlreichen Staaten Afrikas entwickelt sich heute eine eigene populäre Plakatkultur: Als Kalender oder Poster werden Plakate verkauft und in privaten oder halböffentlichen Räumen wie Lottobuden, Geschäftslokalen, Bars usf. aufgehängt. Hervorgegangen sind viele dieser Plakate aus den seit den 1980er Jahren auch in Europa bekannten und von vielen Museen und Galerien gezeigten Traditionen der Schildermaler. Heute werden die neuen Technologien des Druckens und der umkomplizierten Herstellung von Vorlagen für Offsetdruck aus Fotos souverän für diese Plakate genutzt.Die Ausstellung zeigt eine Sammlung von aktuellen Plakaten aus Benin und Ghana, wo neben Nigeria mittlerweile eine eigenständige Plakatproduktion entstanden ist. Plakate dieser Art dienen als Musterkataloge für Friseure, Schneider oder Möbeltischler, sie kommentieren aktuelle Weltereignisse wie den Irak-Krieg; sie informieren über bemerkenswerte True Life Stories (z. B. wie eine Frau Schildkröten zur Welt bringt oder wie ein Zauberer Kinder einem Krokodil opfert, damit dieses Geldscheinbündel ausspeit); sie üben Sozialkritik oder ermutigen zu Neuerungen wie das Plakat von der ersten Palmweinzapferin in unserer Abbildung.Gezeigt werden aber auch Plakate, wie sie verwendet werden von Kampagnen gegen die Verbreitung von AIDS, gegen häusliche Gewalt an Frauen, gegen die Verfolgung von alten Frauen unter dem Vorwand der Hexerei, gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen, ferner solche von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit oder aus der Wahlpropaganda.