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Hautzeichen - Körperbilder

Seit ca. 30 Jahren ist in der westlichen Welt ein allgemeines Wiederaufleben des Interesses an Körpergestaltungen festzustellen. Körpermodifikationen umfassen eine Bandbreite von Praktiken, zu denen Brandmarken, Skarifizieren, Implantieren, Schädeldeformationen, das Einbinden von Füßen, Schönheitsoperationen und Körperbemalung gehören. Mit der Entdeckung des Körpers als Träger einer Zeichensprache für Befindlichkeit und Individualität finden Eingriffe am Körper neue Akzeptanz.

Vor allem in den verschiedenen Gruppierungen der Jugendkultur gehört heute ein Tattoo oder Piercing zum Ausdruck der Persönlichkeit. Beliebt sind in diesem Zusammenhang Rückgriffe auf "tribale" Vorbilder in außereuropäischen Kulturen, ohne jedoch deren soziale und kulturelle Kontexte zu rezipieren.

Kulturvergleichend zeigt die Ausstellung Beispiele der Tätowierung, des Narbenschmucks und der Körperbemalung aus Ozeanien, Asien, Afrika, Südamerika und Europa.

Diese sucht sie in ihren jeweils mythischen, religiösen und gesellschaftlichen Zusammenhängen zu erklären. Die Exponate, die in der Mehrheit aus der Frankfurter museumseigenen Sammlung stammen, werden durch außergewöhnliches Fotomaterial ergänzt. Lokal und regional beteiligen sich zeitlich versetzt fünf weitere Museen im Rhein-Main-Gebiet mit je eigenen Ausstellungen und Programmen an diesem Themenkomplex.