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Samstag, 24. November 2007 bis Sonntag, 4. Mai 2008
∇ Das Ägypten des Nagib Machfus
Fotografien von Georg KürzingerΔ Das Ägypten des Nagib MachfusVerschleierte Frau, Foto: Georg Kürzinger
Der Literaturnobelpreisträger Nagib Machfus ist der bedeutendste arabische Schriftsteller unserer Zeit. Er beschreibt vor allem die moderne Gesellschaft Ägyptens. Angeregt durch Machfus Romane und fasziniert von diesem uns nächstgelegenen Land der arabisch-islamischen Welt hat Georg Kürzinger religiöse Traditionen und Alltag der Bewohner fotografisch festgehalten.
In sechs Fotoserien und einigen einführenden Bildern werden die Themen: Islam, Opferfest und Ramadan, Kopten, Männer, Frauen und Hochzeit gezeigt. Kürzingers Bilder stehen in einem assoziativen Dialog Textfragmenten aus verschiedenen Romanen von Machfus gegenüber.
Der Fotograf stellt in seinen Bildern die Menschen im heutigen Ägypten in den Mittelpunkt und zeigt - jenseits touristischen Voyeurismus - Eigenheiten des arabischen Ägyptens. Jedes Bild erzählt seine ganz eigene Geschichte. Mit seinen Bildern fragt der Fotograf, ob uns ein Urteil zusteht über fremde Kulturen, deren Rituale und Geschlechterrollen und deren Art die Welt zu sehen. Aus seiner abendländischen Perspektive macht Georg Kürzinger kulturelle Unterschiede sichtbar.
Im Buch zur Ausstellung schreibt Nagib Machfus:
„ ... und so ist eine Art Dialog entstanden: Meine Werke inspirierten ihn zu den Fotografien. Sie zeigen oft ungewohnte Seiten unseres Landes – und inspirierten wiederum uns dazu, über Ägypten nachzudenken. Dieser Dialog findet zwischen zwei verschiedenen Kulturen mit ihren jeweiligen eigenen Ausdrucksmitteln statt: die eine, in der orientalischen Tradition der Erzähler, teilt sich mit Worten mit, während die andere, in der europäischen Tradition der Bildgestalter, mit Fotografien erzählt.“
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Samstag, 27. Oktober 2007 bis Sonntag, 30. August 2009
∇ Reisen und Entdecken
Vom Sepik an den MainΔ Reisen und EntdeckenFrau und Mädchen beim Fischen, Foto: Petrus Beltjens
Die Ausstellung Reisen und Entdecken. Vom Sepik an den Main zeigt 124 Objekte der international herausragenden Südseesammlung des Museums der Weltkulturen. Diese wurden Anfang der 1960er Jahre in Papua Neuguinea von Wissenschaftlern des Frobenius-Instituts für das Frankfurter Museum erworben. Auf zwei Forschungsreisen im Nordosten der Insel Neuguinea sammelten sie im Stromgebiet des Sepiks geschnitzte Ahnenfiguren, Rednerpulte, Malereien auf Palmblattscheiden und „Heilige Flöten“, die heute zu den Highlights des Museums zählen. Erst zwei Mal wurden diese in der Vergangenheit in Frankfurt ausgestellt: 1964 im Städel’schen Kunstinstitut und 1987 in der Kunsthalle Schirn.
Besucher und Besucherinnen sind eingeladen, sich gleichsam im Fluss der Zeit mit den Exponaten auf eine Reise zu begeben. Sie beginnt am Sepik Anfang der 1960er Jahre mit Einblicken in weibliche und männliche Lebensbereiche sowie in die Institution des Männerhauses. Weiterhin werden Impressionen über die Sammeltätigkeit der Forscher im Feld vermittelt. Eine Fotoserie dokumentiert den Transport der Sammlung vom Sepik an den Main.
Beispielhaft folgt die museale Präsentation der Objekte zunächst dem Stil der 1960er Jahre: Als wissenschaftliche Belegstücke werden sie in Dioramen mit Fotografien und Texttafeln inszeniert. Am Ende der Reise sind sie als Werke der reinen Kunst in einer Galerie der Gegenwart angekommen.
In einem nachgestellten Museumsmagazin haben Besucher die Möglichkeit, selbst weitere Informationen zu den Exponaten zu finden. Ein Entdeckerhandbuch weist Kindern den Weg zu einer eigenen Forscherstation, in der sie Dinge anfassen können.
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Samstag, 17. März 2007 bis Sonntag, 4. November 2007
∇ Black Paris
Kunst und Geschichte einer schwarzen Diaspora 1906 – 2006Δ Black ParisUm die Symbiose von Kunst und Migration geht es ab Mitte März 2007 im Museum der Weltkulturen. Die Ausstellung „Black Paris. Kunst und Geschichte einer schwarzen Diaspora 1906 – 2006“ macht deutlich, dass Paris heute nicht nur die größte afrikanische Enklave Europas, sondern auch das unangefochtene Zentrum der afrikanischen Mode, Musik, Kunst und Literatur ist.
Am Beispiel der Hauptstadt des einstigen französischen Kolonialreichs lassen sich – räumlich und zeitlich verdichtet – all jene kulturellen und künstlerischen Prozesse der Interaktion und Durchdringung veranschaulichen. Diese sind für die Beziehungen zwischen Nord und Süd, zwischen Europa und Afrika, aber auch Afroamerika und der Karibik, charakteristisch. Etwa jeder fünfte der ca. 12 Mio. Einwohner des Großraums Paris hat afrikanische, karibische oder afroamerikanische Wurzeln.
Mit ihren Geschäften, Verlagen, Agenturen und Diaspora-Initiativen haben sie ganze Stadtviertel geprägt. Der Metropole Paris verleihen sie ihr multikulturelles Flair. Die Ausstellung schlägt einen Bogen von der kolonialen Ausbeutung und der Entdeckung der „art nègre“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts über den Surrealismus, Jazz und die Negrophilie der Zwischenkriegszeit bis hin zu den Migrationen der 1960er und 1970er Jahre. Das Museum der Weltkulturen präsentiert mit Black Paris Geschichte und Ikonografie des schwarzen Paris als Collage aus historisch-dokumentarischen Bildzeugnissen und Arbeiten moderner und zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler.
Kooperationspartner und verantwortlich für das Ausstellungskonzept ist das Iwalewa-Haus der Universität Bayreuth.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Sylvie Blocher / Campement Urbain, Jota Castro, Paul Colin, Darryl Evans, Sonja Ferlov Mancoba, Friederike Klotz, Wifredo Lam, Jean Lambert-Rucki, Christian Lattier, Ernest Mancoba, Chéri Samba wa Mbimba, Héctor Mediavilla, Vincent Michéa, Hassan Musa, Iba Ndiaye, Man Ray, Ransome Stanley, Patrice Félix Tchicaya, Barthélémy Toguo (ab 11.06.07), Marcel VertèsIn der AusstellungsHalle bis zum 10.06.2007:
Joël Andrianomearisoa, Kader Attia, Bill Akwa Bétotè, Zoulikha Bouabdellah, Diagne Chanel, Samuel Fosso, Michèle Magema, Ernest Mancoba, Héctor Mediavilla, Vincent Michéa, Emeka Okereke, Karola Schlegelmilch, Barthélémy Toguo, Patrice Félix Tchicaya, Emeka Udemba, Duncan Wylie, Kamel Yahiaoui
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