Mai 2009

  • Samstag, 6. Dezember 2008 bis Sonntag, 12. Juli 2009
    Sevrugian
    Bilder des Orients in Fotografie und Malerei 1880-1980
    Δ Sevrugian

    Die Ausstellung zeigt 97 Werke zweier armenischer Künstler im Kontext ihrer Familiengeschichte. Bei den Künstlern handelt es sich um Vater und Sohn, die einer Diplomatenfamilie in Teheran entstammten.

    Der Fotograf Antoine-Khan Sevruguin (ca. 1840–1933) und der Maler André „Darvish“ Sevrugian (1894–1996) gehörten der großbürgerlichen Oberschicht Teherans an, die als Kosmopoliten über nationale Grenzen hinweg im kulturellen, wissenschaftlichen und künstlerischen Austausch der damaligen Zeit standen. Antoine Sevruguin und André Sevrugian – der Sohn verwendete seinen Familiennamen in die ursprünglichen armenische Schreibweise – waren in der armenischen Diaspora in Teheran/Iran zuhause und – obgleich christliche Armenier – in der persischen Kultur tief verwurzelt.

    Antoine-Khan Sevruguin war Hoffotograf der Schahs Naser ad-Din bis Reza Pahlevi. Auf vielen Reisen durch Persien fotografierte und dokumentierte er das traditionelle Leben unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen. Er fotografierte auch antike Monumente in Iran, die in Büchern deutscher Archäologen zwar häufig abgebildet wurden, doch stets ohne Nennung des Künstlers. So ist Antoine in Deutschland – im Gegensatz zu den USA und England – weitgehend unbekannt geblieben.

    Der Künstler André „Darvish“ Sevrugian widmete viele Jahre seines Lebens der persischen Poesie, deren literarische Bilder er in Anlehnung an den Stil persischer Miniaturen malerisch umsetzte. Seinen Bildern verlieh er durch Farb- und Formgebung Tiefe und Perspektive und seinen Figuren eine starke emotionale Ausdruckskraft. Bekannt wurde er durch seine 416 Illustrationen des Schahname, dem von Ferdousi im 11. Jahrhundert zusammengetragenen „Buch der Könige“, sowie Bebilderungen weiterer Dichtungen islamischer Mystiker (z. B. Omar Chajjam, 1048–1128).

    So wie Antoine Sevruguin und André Sevrugian in zwei Kulturen – der armenischen und der persischen – zuhause waren, so ist auch ihr künstlerisches Werk durchdrungen von der Zugehörigkeit zu beiden Kulturen. Der besondere Reiz dieser Ausstellung liegt in der Parallele zwischen der multikulturellen Lebenswelt der Sevrugian-Familie und dem Zusammenspiel von östlicher und westlicher Kunst, die in den Fotografien des Vaters und im malerischen Werk des Sohnes zum Ausdruck kommen.

    Die Exponate der Ausstellung, die zum Teil erstmalig in Deutschland gezeigt werden, stammen aus der Sammlung Emanuel Sevrugian, des Enkels bzw. Sohnes beider Künstler, der heute in Heidelberg lebt.

    Katalog zur Ausstellung:
    Sevrugian. Bilder des Orients in Fotografie und Malerei 1889-1980 (Texte in deutsch und englisch), hersg. v. Ulrike Krasberg, ISBN: 978-3-7973-1122-1, 19,90 €.





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  • Samstag, 27. Oktober 2007 bis Sonntag, 30. August 2009
    Reisen und Entdecken
    Vom Sepik an den Main
    Δ Reisen und Entdecken

    Die Ausstellung Reisen und Entdecken. Vom Sepik an den Main zeigt 124 Objekte der international herausragenden Südseesammlung des Museums der Weltkulturen. Diese wurden Anfang der 1960er Jahre in Papua Neuguinea von Wissenschaftlern des Frobenius-Instituts für das Frankfurter Museum erworben. Auf zwei Forschungsreisen im Nordosten der Insel Neuguinea sammelten sie im Stromgebiet des Sepiks geschnitzte Ahnenfiguren, Rednerpulte, Malereien auf Palmblattscheiden und „Heilige Flöten“, die heute zu den Highlights des Museums zählen. Erst zwei Mal wurden diese in der Vergangenheit in Frankfurt ausgestellt: 1964 im Städel’schen Kunstinstitut und 1987 in der Kunsthalle Schirn.

    Besucher und Besucherinnen sind eingeladen, sich gleichsam im Fluss der Zeit mit den Exponaten auf eine Reise zu begeben. Sie beginnt am Sepik Anfang der 1960er Jahre mit Einblicken in weibliche und männliche Lebensbereiche sowie in die Institution des Männerhauses. Weiterhin werden Impressionen über die Sammeltätigkeit der Forscher im Feld vermittelt. Eine Fotoserie dokumentiert den Transport der Sammlung vom Sepik an den Main.

    Beispielhaft folgt die museale Präsentation der Objekte zunächst dem Stil der 1960er Jahre: Als wissenschaftliche Belegstücke werden sie in Dioramen mit Fotografien und Texttafeln inszeniert. Am Ende der Reise sind sie als Werke der reinen Kunst in einer Galerie der Gegenwart angekommen.

    In einem nachgestellten Museumsmagazin haben Besucher die Möglichkeit, selbst weitere Informationen zu den Exponaten zu finden. Ein Entdeckerhandbuch weist Kindern den Weg zu einer eigenen Forscherstation, in der sie Dinge anfassen können.





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