September 2004

  • Donnerstag, 26. August 2004 bis Sonntag, 23. Januar 2005
    Plakate in Afrika
    Die Ausstellung zeigt eine Sammlung von aktuellen Plakaten aus Benin und Ghana.
    Δ Plakate in Afrika In zahlreichen Staaten Afrikas entwickelt sich heute eine eigene populäre Plakatkultur: Als Kalender oder Poster werden Plakate verkauft und in privaten oder halböffentlichen Räumen wie Lottobuden, Geschäftslokalen, Bars usf. aufgehängt. Hervorgegangen sind viele dieser Plakate aus den seit den 1980er Jahren auch in Europa bekannten und von vielen Museen und Galerien gezeigten Traditionen der Schildermaler. Heute werden die neuen Technologien des Druckens und der umkomplizierten Herstellung von Vorlagen für Offsetdruck aus Fotos souverän für diese Plakate genutzt.Die Ausstellung zeigt eine Sammlung von aktuellen Plakaten aus Benin und Ghana, wo neben Nigeria mittlerweile eine eigenständige Plakatproduktion entstanden ist. Plakate dieser Art dienen als Musterkataloge für Friseure, Schneider oder Möbeltischler, sie kommentieren aktuelle Weltereignisse wie den Irak-Krieg; sie informieren über bemerkenswerte True Life Stories (z. B. wie eine Frau Schildkröten zur Welt bringt oder wie ein Zauberer Kinder einem Krokodil opfert, damit dieses Geldscheinbündel ausspeit); sie üben Sozialkritik oder ermutigen zu Neuerungen wie das Plakat von der ersten Palmweinzapferin in unserer Abbildung.Gezeigt werden aber auch Plakate, wie sie verwendet werden von Kampagnen gegen die Verbreitung von AIDS, gegen häusliche Gewalt an Frauen, gegen die Verfolgung von alten Frauen unter dem Vorwand der Hexerei, gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen, ferner solche von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit oder aus der Wahlpropaganda.



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  • Samstag, 20. März 2004 bis Sonntag, 28. November 2004
    Naga
    Kopfjäger im Schatten des Himalaya
    Δ Naga Dreißig ethnische Gruppen tibeto-burmesischer Herkunft - die Naga - bewohnen eine entlegene Region im Nordosten Indiens, die sich bis ins Obere Burma erstreckt. In der Jahrhunderte langen Abgeschiedenheit haben die Naga Kulturen entwickelt, in deren Zentrum die Jagd nach menschlichen Köpfen stand. Ihr lag ein komplexes Glaubenssystem zugrunde, das um die Vorstellung einer im Kopf vorhandenen Fruchtbarkeitskraft kreiste. Kopfjagd ist heute zwar offiziell verboten, doch ihr Geist ist noch überaus lebendig! Die Naga besinnen sich derzeit wieder auf ihre Traditionen und auf ritualisierte Weise beleben sie die alten Praktiken neu.Zehnjährige Bemühungen waren notwendig, bis es den Kuratoren der Ausstellung, Dr. Aglaja Stirn und Peter van Ham aus Frankfurt, ermöglicht wurde, erstmalig seit der Indischen Unabhängigkeit 1947 umfassende Forschungen bei den Naga in deren politisch sensiblen Gebiet durchzuführen.Diese erste Ausstellung zu den aktuellen Kulturen der Naga vermittelt in 32 großformatigen Fotografien einen Eindruck ihrer lebendigen Traditionen wie Feste, Künste, Architektur, Handwerk und religiöse Vorstellungen. Ergänzt werden die Fotos durch ausgewählte Objekte zur materiellen Kultur der Naga, vornehmlich aus dem Privatbesitz der Kuratoren sowie aus den Sammlungen Wittich/Jäger und von Miller (Frankfurt), Franzke (München) und Prokot (Köln) sowie aus dem Bestand des Museums der Weltkulturen. Von den Kuratoren aufgenommene Musik der Naga, die als Vorabveröffentlichung der Smithsonian Institution, Washington D.C., als CD zur Ausstellung im Museum erhältlich ist, stimmt die Besucher auch in die Klangwelten der Naga ein.



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