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Samstag, 29. April 2006 bis Sonntag, 9. September 2007
∇ Hautzeichen - Körperbilder
Um die menschliche Haut als Projektionsfläche künstlerischer Gestaltungen geht es in der Ausstellung "Hautzeichen - Körperbilder".Δ Hautzeichen - KörperbilderNarbentätowierung, Neuguinea
Seit ca. 30 Jahren ist in der westlichen Welt ein allgemeines Wiederaufleben des Interesses an Körpergestaltungen festzustellen. Körpermodifikationen umfassen eine Bandbreite von Praktiken, zu denen Brandmarken, Skarifizieren, Implantieren, Schädeldeformationen, das Einbinden von Füßen, Schönheitsoperationen und Körperbemalung gehören. Mit der Entdeckung des Körpers als Träger einer Zeichensprache für Befindlichkeit und Individualität finden Eingriffe am Körper neue Akzeptanz.
Vor allem in den verschiedenen Gruppierungen der Jugendkultur gehört heute ein Tattoo oder Piercing zum Ausdruck der Persönlichkeit. Beliebt sind in diesem Zusammenhang Rückgriffe auf "tribale" Vorbilder in außereuropäischen Kulturen, ohne jedoch deren soziale und kulturelle Kontexte zu rezipieren.
Kulturvergleichend zeigt die Ausstellung Beispiele der Tätowierung, des Narbenschmucks und der Körperbemalung aus Ozeanien, Asien, Afrika, Südamerika und Europa.
Diese sucht sie in ihren jeweils mythischen, religiösen und gesellschaftlichen Zusammenhängen zu erklären. Die Exponate, die in der Mehrheit aus der Frankfurter museumseigenen Sammlung stammen, werden durch außergewöhnliches Fotomaterial ergänzt. Lokal und regional beteiligen sich zeitlich versetzt fünf weitere Museen im Rhein-Main-Gebiet mit je eigenen Ausstellungen und Programmen an diesem Themenkomplex.
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Montag, 13. Februar 2006 bis Sonntag, 27. August 2006
∇ Ma Lakota!
Indianische Kindheit in NordamerikaΔ Ma Lakota!Die Lakota verkörperten in ihrer Geschichte das Stereotyp des „Indianers”: Sie hatten Federhauben, jagten Bisons, ritten Pferde und lebten in Tipis. Nicht zuletzt gehörten einige ihrer Anführer zu den letzten Kämpfern gegen die US-amerikanische Siedlungspolitik.
Traurige Bekanntheit erlangten sie spätestens, als im Januar 1891 eine Gruppe im Prinzip unbewaffneter Minneconjou-Lakota um ihren Häuptling Big Foot in Wounded Knee erschossen wurden. Heute gehören die Reservationen der Lakota im Bundesstaat South Dakota (und zum Teil in North Dakota) zu den ärmsten Gebieten der Vereinigten Staaten.
Die Ausstellung „Ma Lakota! Indianische Kindheit in Nordamerika” zeigt, wie sich das Leben der Lakota-Kinder in den letzten etwa 130 Jahren verändert hat. Während sie früher alles, was sie wissen mussten, von ihren Eltern lernten, gehen sie heute ebenso selbstverständlich in die Schule wie andere Kinder auch.
Zu den Veränderungen gehört auch das gesamte Lebensumfeld, das sich dem euro-amerikanischen Leben angepasst hat: Autos ersetzen Pferde, industrielle Decken Bisonfelle und Basketballshirts Kriegerhemden. Zudem sprechen die meisten Kinder heute nur die „richtige” Sprache: Englisch. Der Ausstellungstitel greift die Sprach-Thematik auf: „Ma Lakota!” heißt auf Lakota „Ich bin ein(e) Lakota!”.
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